Keine Strom- und Gassperren! Keine Wohnungskündigungen!
Kein Mensch soll im Winter ohne Wärme, Strom, Gas und Wohnung dastehen, weil das Geld am Monatsende für die Rechnungen nicht ausreicht. Ob städtischer oder privater Vermieter: Klemmen sie den Leuten die Wärme- oder Energieversorgung ab oder drohen mit Wohnungskündigungen, werden wir uns wehren!
 
Krisenprofiteure zur Kasse! Holen wir unser Geld zurück!
Die Preise steigen nicht von selbst. Gewinne machen ist das Gesetz des Kapitalismus. Und in der Inflation können mit den von uns gezahlten Preisen exorbitante Gewinne gemacht werden. Lebensmittel- und Energiekonzerne sind im Goldrausch. Und obendrauf verteilt der Staat weitere Mrd. Euro Steuergelder an die Konzerne wie die 100 Mrd. Euro an die Rüstungsindustrie. Kehren wir diese absurde Umverteilung von Unten nach Oben um! Wir fordern unser Geld zurück, angefangen mit:
 
  • ausreichenden Soforthilfen für alle Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen, die tatsächlich alle Kosten ausgleichen,
  • Aufstockung des sogenannten Bürgergeld/Hartz IV auf mindestens 1.000 Euro,
  • stetige Anpassung/Anhebung des Mindestlohns an die Inflation,
  • solidarisch sein mit denjenigen, die aus der Not heraus im Supermarkt klauen gehen.
Konzerne vergesellschaften! Für eine sichere, gemeinnützige Versorgung unserer Grundbedürfnisse!
Wir wollen nicht weiter erpresst und ausgepresst werden. Unsere Grundbedürfnisse nach Energie, Wohnungen und Lebensmittel brauchen mehr Sicherheit und kein kapitalistisches Preisroulette. Vergesellschaftung heißt beispielsweise, dass die Bewohner*innen eines Hauses gemeinsam entscheiden, wie ihr Haus renoviert wird und wie die Kosten dafür aufgeteilt werden – ohne dass ständig die Mieten zu den Konzernen wegfließen.
 
Energiepreise runter! Erneuerbare Energien rauf!
Die fossilen Energien sind die Kostentreiber und das nicht erst seit dem Krieg. Die Schäden durch Klimawandel und Umweltverseuchung sind die realen Kosten von Gas, Kohle und Atom. Menschen im globalen Süden und auch häufiger hierzulande verlieren bei Wetterextremen ihre Häuser, ihre Jobs, ihre Existenz. Dort wie hierzulande darf die Energienutzung kein Luxus werden. Wir wollen eine schnelle, sozial gerechte Energiewende, bei dem die Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt stehen, ohne Ausbeutung von Arbeiter*innen und Natur. Dabei reichen rein technische Lösungen leider nicht aus. Es gilt, die Klimakatastrophe soweit wie noch möglich abzuwenden und die schon jetzt Betroffenen zu entschädigen.
 
Wirtschaft für Menschen statt für Profite!
Nicht rivalisierende Machtansprüche und profitgetriebene Unternehmen sollen die Politik leiten, sondern das Wohl der Menschen über Grenzen hinweg. Wir stehen vor vielen Krisen, die einen Kern haben: Die kapitalistische Wirtschaftsweise beutet ohne Verstand und ohne Limit alles aus, bis alles zusammenbricht. Nationalismus und Krieg sind dabei die Spitze des kapitalistischen Konkurrenzdenkens. Diese selbstmörderischen Dauerkrisen können wir uns nicht mehr leisten! Wir benötigen einen Wechsel zu einem sozial gerechten und ökologischen System – sowohl hier als auch global: ein Wirtschaftssystem ohne Profitzwang, das sich nach den Menschen und ihren Bedürfnissen richtet; ein Wirtschaftssystem ohne Wachstumszwang, das die Endlichkeit von Ressourcen und die Lebensräume anderer Lebewesen achtet.
Solidarisch aus der Krise

Unser Leben ist als Resultat der aktuellen Krisen- und Kriegspolitik so teuer wie nie! Für viele Potsdamer*innen ist da zu viel Monat für zu wenig Geld. Zahllose Menschen kämpfen mit der Erhöhung der Miete sowie der Strom-, Heizungs- und Wasser-Abschläge. Einige können sich ihr Leben schon jetzt kaum leisten, andere schauen bang in die Zukunft: Wie wird das in den kommenden Wochen weitergehen?

Die Ursache der Verteuerungen ist unter anderem in den Auseinandersetzungen zwischen den Großmächten um Macht, Einfluss, die Kontrolle von Land und Ressourcen zu suchen. Diese Auseinandersetzungen haben mit dem russischen Angriff auf die Ukraine zu einem neuen Krieg in Europa geführt. Gleichzeitig dauern auch in Syrien, Afghanistan und Jemen sowie an weiteren Orten der Welt militärische Auseinandersetzungen an bzw. drohen neue. Die Gefahr einer
massiven Eskalation internationaler Konflikte ist groß.

Die Regierung nimmt dies als Anlass, finanzielle Hilfen noch ungerechter zu verteilen: Statt Menschen zu unterstützen, die jetzt schon nicht wissen, wie sie ihre Miete bezahlen sollen, sorgt sie sich vor allem um die Rettung von Konzernen. Statt große Einkommen zur Deckung der steigenden Kosten heranzuziehen, werden die höheren Preise einfach an die Privatverbraucher*innen weitergereicht, also an uns.

Unseren Ängsten und Sorgen aber auch unserer Wut wollen wir gemeinsam Ausdruck verleihen. Wir sind wütend, weil unser Leben nicht von Krisen egal welcher Art geprägt sein müsste. Krieg, Klimakrise, Gaskrise, Preiskrise, all das ist menschengemacht. Es hat damit zu tun, wie unser Alltag aussieht. Unsere Art zu wirtschaften, zu arbeiten, zu konsumieren und Politik zu machen, ist die Grundlage für die oben genannten Krisen.

Wir sind diejenigen, die unter diesem System leiden und die es doch gleichzeitig am Laufen halten – egal ob als Lehrer*in oder im Lieferdienst, im Krankenhaus oder am Fließband. Wenn all das aber von uns gemacht oder doch zumindest ertragen wird, liegt es an uns, etwas daran zu ändern!

Es ist kein Naturgesetz, dass der ÖPNV überlastet und viel zu teuer ist!
Es ist kein Naturgesetz, dass mensch sich entscheiden muss, welcher Raum im Winter wirklich warm sein soll!
Es ist kein Naturgesetz, dass wir von Rohstoffen obskurer, menschenverachtender Diktatoren abhängig bleiben!
Kriege sind keine Naturkatastrophen!
Statt 100 Milliarden Euro in die Waffenindustrie zu stecken, sollten kurzfristig die Preise gedeckelt und langfristig erneuerbare Energien massiv ausgebaut werden!